Massivbau in Ziegelbauweise von JUWÖ Poroton

Eine grundlegende Frage des Bauens beschäftigt sich mit der Bauweise: Massivbau oder Holzständerbau. In einem Interview werden uns wichtige Fragen zum Thema Massivbau von Dipl.-Kfm. und Geschäftsführer der Firma JUWÖ in Wöllstein Stefan Jungk beantwortet.

Zunächst einmal vielen Dank, Herr Jungk, dass Sie sich für dieses Interview bereiterklärt haben und uns Ihre Zeit widmen. In unserem Blog informieren wir Bauinteressente rund um das Thema „Bau eines Eigenheims“.

Der Poroton-Ziegel hat sich bei der Firma Schneider Bau vor allem durch seine Qualität durchgesetzt. Dennoch bleiben noch einige Fragen offen: 

Stellen Sie JUWÖ doch bitte kurz vor.

Die JUWÖ Poroton-Werke Ernst Jungk & Sohn GmbH im rheinhessischen Wöllstein gehören zu den führenden Mauerziegelherstellern in Deutschland. JUWÖ steht als Familienunternehmen seit 1862 für Innovation und Engagement und für den Ausbau der Spitzenstellung des Ziegels -insbesondere der monolithischen Baukultur- in Deutschland und den benachbarten europäischen Ländern.

Welche Vorteile sehen Sie im Massivbau?

Der Massivbau hat eine lange Tradition und ist zu Recht mit Abstand die am weitesten verbreitete Bauweise für Wohnbauten. Aber auch im Gewerbe- und Objektbau ist er stark vertreten. Wie keine andere Bauweise beweist der Massivbau seit Generationen seine Vorteile: Hohe Wärmedämmung vorzugsweise in monolithischer Bauweise, ausgleichendes Raumklima durch die Fähigkeit zur Wärme- und Kühlespeicherung und dadurch auch Schutz vor Hitze im Sommer, hohe Druckfestigkeitswerte, sicherer Schall und Brandschutz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Massiv gebaute Häuser haben eine Lebensdauer, die weit über jedem Holz- oder Leichtbau liegt und dies mit einem minimalen Erhaltungsaufwand. Darüber hinaus ist die Verarbeitung einfacher und die Fehleranfälligkeit deutlich geringer als bei komplexeren Leichtbauten. Ein weiteres geldwertes Argument ist der höhere Wiederverkaufswert und geringere Versicherungskosten. Durch intelligente Planung z.B. modularer Gebäude können Baukosten stark reduziert werden. Damit bietet der Massivbau die Lösung für die große Herausforderung der kommenden Jahre, nämlich des für das Schaffen von kostengünstigem Wohnraum.

Welche Eigenschaften machen den Poroton-Ziegel besonders?

Der hochwärmedämmende Mauerziegel, z.B. Poroton ist im Massivbau der mit Abstand meist gewählte Baustoff. Er ist der Zehnkämpfer unter den Baustoffen und vereint die wesentliche für das Bauen relevante Eigenschaften. Die aus meiner Sicht wesentlichen Vorteile sind …

Behagliches Wohnklima im Winter und im Sommer

Ziegel schaffen durch ihre hervorragende Wärmedämmung und die lange Wärmespeicherung ein angenehmes Wohnraumklima. In einem Ziegelhaus ist es immer schön warm und Sie fühlen sich wohl. Das Zusammenspiel von Dämmung und Wärmespeicherung ist bei der monolithischen Ziegelwand einzigartig.

Immer wichtiger! Angenehm kühl im Sommer: Der Ziegel hat die einzigartige Eigenschaft hohe Wärmedämmung bei gleichzeitig hoher Speichermasse zu bieten. Diese natürliche Klimaanlage hält die Temperatur im Haus relativ konstant und schützt vor Hitze im Sommer. Dies schafft in dieser Ausprägung kein anderer Baustoff.

Das Argument mit der der Speichermasse bringen interessanterweise auch alle anderen Mauerwerksproduzenten. Im Vergleich zu leichten Holzkonstruktionen ist der Vorteil auch real. Tatsache ist aber, dass der Ziegel bei angenommen gleicher Wärmedämmung deutlich mehr Masse hat und damit eben deutlich mehr Wärme bzw. Kühle speichern kann.

Niedrigster Feuchtegehalt aller vergleichbaren Baustoffe

Je mehr Feuchtigkeit im Mauerwerk umso schlechter ist die Wärmedämmung. Das ist nichts anderes als wenn Sie im Winter einen nassen Mantel anziehen würden…nur der trockene Mantel schützt Sie vor der Kälte.

Ziegel werden getrocknet und anschließend im Feuer gebrannt. Sie haben die schnellste Austrocknungszeit und die geringste Restfeuchte aller vergleichbaren Baustoffe.

Als Faustformel gilt: Jedes Prozent mehr Feuchtigkeit mindert die Wärmedämmung um mindestens 10 %. Wenn ein Baustoff also feucht ist, dann weicht sein tatsächliches Wärmdedämmvermögen erheblich von dem Soll-Wert ab.

In allen Zulassungen ist ein Restfeuchtegehalt von maximal 0,5% festgelegt. Die tatsächliche Feuchte liegt in aller Regel aber deutlich darunter (0,1-0,3 %). Der Ziegel garantiert also seine volle Wärmedämmung von Anfang an.

Zudem sind beim Ziegel Probleme mit Schimmelbefall und Rissbildung aufgrund des Schwindvorgangs beim Trocknen, so gut wie unbekannt.

Hohe Wärmedämmung bis zum Passivhaus-Standard in monolithischer Bauweise

Moderne Wärmedämmziegel gewährleisten einen hohen Wärmeschutz in einschaliger, also monolithischer Bauweise. Künstliche Dämmschichten, wie z.B. WDVS (Wärmedämmverbundsystem) sind nicht notwendig.

Ökologischer Spitzenreiter

Die Fassade aus monolithischem  Ziegelmauerwerk ist frei von schädlichen Bioziden.
Das Abbruchmaterial eines Ziegelhauses kann auf herkömmlichen Bauschuttdeponien gelagert oder als Recyclingbaustoff wiederverwendet werden.
Regionale Produktion in modernen Werken
Das Institut Fresenius bestätigt: JUWÖ Ton ist sogar als Heilerde verwendbar.
Als eines der erste Ziegelwerke Deutschlands ist das JUWÖ Energiemanagement (EnMS) zertifiziert nach EN 50001. Der Energieverbrauch wird dabei strukturiert und ganzheitlich erfasst und regelmäßig über Zielvorgaben und Massnahmen optimiert.

Alle JUWÖ Ziegel haben zudem eine Umwelt-Produktdeklaration nach neuestem Stand (Environmental Product Declarartion, EPD) nach ISO 14025 und EN 15804

Perfekt in der Verarbeitung

Die einfache Verarbeitung im JUWÖ Planziegel-Bausystem bietet wesentliche Vorteile beim Rohbau Tipp: Dass Dübeln und Schlitzen ein Problem sei, wird gerne vom Nicht-Ziegel-Wettbewerb in weiten Gebieten von Rheinland-Pfalz und NRW als Argument benutzt …. nach dem Motto “da geht doch kein Dübel rein”. Diese Aussage ist schlichtweg falsch und im übrigen einzigartig für diese Regionen. In Bayern oder BaWü oder in den neuen Ländern und erst recht im Ausland kennt man dieses Argument nicht. Gerade in Ziegelmauwerk und erst recht in den Ziegeln der neuen Generation (S und MZ Reihe) halten Dübel besonders sicher.

Die Ziegeloberfläche ist ein ausgesprochen guter Untergrund für Putze. Eine Grundieren vor dem Verputzen (Aufbrennsperre) ist nicht notwendig…Garantiert.
Durch Verabeitung mit VD-System und damit vollgedeckelter Mörtelfuge ist eine Luftzirkulation durch Steckdosenen oder sonstige Öffnungen ausgeschlossen.

Ziegel haben extrem hohe Druckfestigkeitswerte

Durch den speziellen Wöllsteiner Ton in Verbindung mit einem besonderen Produktionsverfahren haben auch die höchstwärmedämmenden JUWÖ Ziegel extrem hohe Druckfestigkeitswerte

Hoher Brandschutz

Ziegel sind beim Brand schon durch das Feuer gegangen. Insofern ist deren hoher Brandschutz nicht nur selbstverständlich, sondern auch durch Messungen belegt.

Ihr Unternehmen ist hier in Rheinhessen verwurzelt. Welche Bedeutung hat diese Regionalität für die Kunden?

Die JUWÖ Poroton-Werke sind seit Ihrer Gründung durch Phillip Jungk im Jahre 1862 in Rheinhessen verwurzelt. Die Geschichte der Familie Jungk in Rheinhessen lässt sich sogar bis ins Jahr 1736 zurückverfolgen. Seit über 150 Jahren produziert JUWÖ aus dem guten Wöllsteiner Ton Ziegel, und prägt damit bis heute die rheinhessische Baukultur. Der traditionelle Baustoff Ziegel wurde immer an die Anforderungen der Zeit angepasst und ist heute ein echtes High-Tech Produkt, das inzwischen bis ins europäische und außereuropäische Ausland geliefert wird. Die Verbindung von High-Tech und Tradition macht JUWÖ zu einem typisch rheinhessischen Unternehmen.

Wir von JUWÖ hoffen, dass die Bauherren diese regionale Bedeutung  wertschätzen. Dazu kommen aber auch handfeste Vorteile, wie z.B. die Belieferung über kurze Wege oder ein schneller Service. Regionalität schafft  aber auch Vertrauen. Gerne laden wir interessierte Bauherren ein, die Produktion vor Ort zu besichtigen. Schulungen für Bauprofis und Bauherren werden ebenso regelmäßig angeboten. Alles mit dem Ziel, das Wissen über das Bauen mit Ziegel auszubauen damit sich letztendlich die Vorteile dieses Baustoffs  für den Kunden nachhaltig entfalten können.

Das Thema EnEV ist derzeit sehr aktuell. Wie stehen Sie zum Thema Nachhaltigkeit und Energieeinsparen?

Energiesparen und Nachhaltigkeit war schon immer eine der herausragenden Eigenschaften von Ziegelmauerwerk. Die gefühlte emotionale Wahrnehmung wird hier durch wissenschaftliche Fakten bestätigt. Dies ist bei anderen Baustoffen, insbesondere dem Holzbau oftmals nicht gegeben.Der Ziegel dämmt in monolithischer Bauweise bis zum Passivhaus. Wissenschaftliche Studien dokumentieren darüberhinaus die Nachhaltigkeit des Produktlebenszyklus.

Gleichwohl bin ich der festen Überzeugung, dass es mit der aktuellen Verschärfung der EnEV nun auch mal gut sein muss. Kosten und Nutzen stehen in keinem vernünftigen Verhältnis mehr. Untersuchungen zeigen, dass die letzte Verschärfung, die Baukosten um ca 8% erhöht hat, die Wärmedämmung aber insgesamt nur um 0,02% verbessert wurde. Am Ziegel liegt dies ganz sicher nicht. Die wenigsten Bauherren wissen, dass das Optimierungspotential in der  Außenwand schon seit vielen Jahren verschwindend gering ist.

Die Vernunft wird bei diesen Themen oftmals durch Halbwissen und Wunschdenken verdrängt. Das wirklich wichtige wird so oft in den Hintergrund gedrängt. Wenn dem Bauherren der Klimaschutz am Herzen liegt und er auf die die Rettung der Welt durch einen geringeren Energieverbrauch seines Hauses hofft, so sei ihm gesagt, dass die Auswirkung auf die Co2 Emissionen sind geradezu lächerlich gering sind . Wenn es Ihm nur um Energiesparen geht sieht es auch nicht besser aus.

Wollen wir wirklich in technisch hochgerüsteten „Wohnmaschinen“  leben, nur um rechnerisch (und gar nicht mal sicher) vielleicht 200 Euro pro Jahr Kosten zu sparen? Oder wollen wir in Häusern leben, die man sich leisten kann und in denen wir uns wirklich wohlfühlen?

Wir sind für Sie da

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